Helene Weber hatte lange Zeit die Hoffnung, das Problem würde von selbst wieder verschwinden.

Man sollte schon irgendwas machen. Ich habe nämlich auch lange gedacht: Das geht irgendwann wieder weg. Das war so meine geheime Hoffnung: Ja, im Moment ist es irgendwie ein bisschen scheiße, aber wenn ich erstmal ausgezogen bin. Es gab immer so Punkte, wo ich dann dachte: Ja, wenn ich da erst bin, dann wird alles besser und dann brauche ich das auch nicht mehr, so ungefähr. Und das war einmal als ich das Abi gemacht habe und dann dachte: Jetzt ziehe ich aus, dann bin ich auch von meinen Eltern weg usw., dann kann ich mich auch irgendwie besser vielleicht davon lösen. Hat aber nicht geklappt. Dann habe ich gedacht: Ja, wenn ich mit dem Studium anfange. […]
Das hat aber dann auch nicht funktioniert und das war glaube ich auch der Punkt, wo ich dann den Therapeuten dann irgendwann- Weil ich dann dachte: Ja, scheiße, irgendwie klappt das nicht. Also, ich kriege das alleine nicht mehr hin. Und ich glaube schon noch, dass es schwieriger wurde, je länger ich halt gewartet hab.