Sophia Gesinger macht sich beim gemeinsamen Essen Gedanken, was die anderen gerade über sie und das Essen denken.

Sie haben gesagt, dass das Essen mit anderen eben dann ein Problem wurde. Können Sie dazu noch mal mehr erzählen?
Ja. Also ich mache mir dann immer total die Gedanken, so: Hoffentlich denken die anderen nicht irgendwie, was das für ein Vielfraß ist oder so. Also ich weiß nicht. Mir ist das immer einfach richtig unangenehm. Inzwischen kann ich auch mit Freunden essen gehen. Aber das war früher immer das totale Problem. Ich habe mir dann halt grundsätzlich einen Salat bestellt. Denn das ging dann schon. Aber mich stresst das dann auch richtig, im Restaurant essen zu gehen. Wenn ich dann nicht gleich was finde, was für mich in Ordnung ist, dann stresst mich das total. Und ich habe dann ganz lange das irgendwie versucht zu vermeiden. Inzwischen kommt es darauf an, mit wem. Mit manchen Leuten gehe ich auch richtig gerne essen. Das ist dann auch wirklich so, wie das, glaube ich, normale Menschen sehen. So sich was Gutes zu tun, Essen zu gehen.
Aber das war halt sonst immer nur die totale Qual. Und es war auch mit dem einen Ex-Freund, mit dem habe ich quasi nie zusammen gegessen, weil ich dann halt immer gesagt habe: „Ich kann das nicht.“ Also ich konnte das dann auch gar nicht vor ihm. Ja und ich habe dann halt einfach ganz oft im Kopf: Was denken die anderen, wenn ich das jetzt esse? Also wenn man es realistisch sieht, die denken sich wahrscheinlich einfach gar nichts. Aber so in meinem Kopf da habe ich dann immer Angst, dass ich irgendwie dafür verurteilt werde, was ich gerade esse oder wie ich esse oder ja. Und ich bin da auch relativ empfindlich bei anderen. Also zum Beispiel gerade mein Papa oder so. Der isst halt zum Beispiel relativ schnell. Und solche Sachen stören mich dann auch immer total schnell. Wo ich mir dann auch denke: Lass die anderen Leute einfach auch einfach nur essen. Und andere Leute machen sich da wahrscheinlich keine Gedanken.