Die Erfahrungen von Andrej Schwenke-Korac

Portrait Zum Zeitpunkt des Interviews im März 2022 war Andrej Schwenke-Korac 43 Jahre alt und wohnte mit seiner Ehefrau in einer Wohnung in einer Großstadt. Er war als Altenpflege-Helfer tätig. Seine Frau und er wurden im November 2020 auf das Coronavirus SARS-COV-2 getestet, nachdem er erste Erkältungssymptome wie Husten bemerkte. Er verlor seinen Geruchs- und Geschmacksinn und hatte starken Husten. Nach ein paar Wochen empfand er noch große Abgeschlagenheit und litt bis zum Zeitpunkt des Interviews noch an Konzentrationsschwierigkeiten. Ein paar Monate nach der COVID-Erkrankung erlitt er noch eine Lungenembolie, die stationär behandelt wurde. Zum Zeitpunkt des Interviews war Andrej Schwenke-Korac zweimal mit einem Corona-Impfstoff geimpft.

Die Ehefrau von Andrej Schwenke-Korac wurde im November 2020 an einem Freitag auf der Arbeit per Antigen-Selbsttest positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet. Zu dem Zeitpunkt war der Test von Andrej Schwenke-Korac noch negativ. Nach dem Schnelltest isolierten er und seine Frau sich freiwillig in ihrer gemeinsamen Wohnung. Zu Beginn separierten sie sich in der Wohnung, Andrej Schwenke-Korac schlief im Wohnzimmer und seine Ehefrau im Schlafzimmer. Zudem trugen sie in den Gemeinschaftsräumen eine FFP2-Maske. Nach ein paar Tagen entwickelte auch Andrej Schwenke-Korac erste Erkältungssymptome wie Husten und verlor seinen Geschmacks- und Geruchssinn, den er auch bis zum Zeitpunkt des Interviews im März 2022 noch nicht wieder erlangt hatte. Er und seine Ehefrau gingen an dem darauffolgenden Montag zu Fuß zu einem etwa 30 Minuten entfernten Testzentrum, was für beide sehr anstrengend war. Im Testzentrum angekommen, wurde ihnen mitgeteilt, dass sie nicht die Wohnung verlassen dürften. Andrej Schwenke-Korac und seine Ehefrau sagten, dass ihr Hausarzt ein Fax an das Testzentrum geschickt hatte und wurden dann letztendlich doch vor Ort getestet. Am Mittwoch, zwei Tage später, erhielten sie das positive Testergebnis via APP. Da seine Ehefrau bereits vor ihm positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet worden war, war das positive Ergebnis keine große Überraschung mehr für ihn. Den Brief mit den Laborwerten, mit den hohen Virenwerten, erhielten sie erst später. Das Gesundheitsamt rief ebenfalls in dieser Woche an, zunächst wegen der Quarantänebescheinigung und danach, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Für Andrej Schwenke-Korac war die Zeit der Erkrankung sehr anstrengend, da er einen schlimmen Husten sowie Brustschmerzen hatte und nachts nur schlecht schlafen konnte. Er nahm nachts einen Hustenstiller, der aber nicht viel Linderung brachte. In der Zeit der Isolation ließen sich Andrej Schwenke-Korac und seine Ehefrau von einem Bekannten das Essen liefern oder bestellten Lebensmittel per App. Die Unterstützung ihres Bekannten bedeutete Andrej Schwenke-Korac viel und es rührte ihn. Viele Nachbar*innen im Haus halfen ihm und seiner Ehefrau, brachten ihnen die Post hoch und ihren Müll runter. Ein benachbartes Ehepaar hatte ihn und seine Frau bei der Wohnungsgenossenschaft gemeldet, da sie anfangs nachts die Post von unten hochgeholt haben und das verärgerte Andrej Schwenke-Korac. Während der Zeit der Isolation kam auch das Ordnungsamt bei ihnen vorbei, um zu sehen, ob sie zuhause seien. Die Isolation wurde für Andrej Schwenke-Korac und seine Ehefrau in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt noch um eine Woche verlängert, da sie noch Symptome hatten.  

Nach den drei Wochen der Erkrankung fühlten sich Andrej Schwenke-Korac und seine Frau noch nicht gesund. Andrej Schwenke-Korac konnte erst ab April 2021 wieder richtig anfangen zu arbeiten, mit kurzen Unterbrechungen.

Von Mitte Januar bis etwa Mitte August 2021 hatte Andrej Schwenke-Korac Luftprobleme, Husten und Abgeschlagenheit. Im August bemerkte er während der Arbeit und bei großer Belastung, dass er beim Atmen durch die FFP2-Maske schlimme Schmerzen in der Brust bekam. Er wurde daraufhin ins Krankenhaus eingewiesen, wo eine beidseitige Lungenembolie festgestellt wurde. Er wurde dort anderthalb Wochen stationär behandelt und auf Marcumar eingestellt. Zudem wurde er von oben bis unten durchgescheckt, was ihm ein großes Gefühl von Sicherheit gab. Nieren und Herz waren zum Glück in Ordnung. 

Zum Zeitpunkt des Interviews im März 2022 berichtete Andrej Schwenke-Korac noch von Kurzatmigkeit, hatte wenig Kondition, fühlte sich abgeschlagen und hatte ein beklemmendes Gefühl sowie viele Ängste. Bald hat er ein Vorgespräch in der Psychiatrie und hofft, dass ihm die Behandlung dort helfen wird.

Alle Interviewausschnitte von Andrej Schwenke-Korac