Die Erfahrungen von Karla Schlösser

Portrait Zum Zeitpunkt des Interviews im Oktober 2021 war Karla Schlösser 42 Jahre alt und wohnte zusammen mit ihren zwei Kindern in einem Haus. Beruflich war sie als Angestellte tätig. Im Februar 2020 entwickelte sie einen starken Husten und ein Kältegefühl. Sie wurde im Februar 2020 nicht auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet, da sie kein Fieber oder Durchfall hatte und auch zum Zeitpunkt des Interviews war nicht klar, ob ihre Atemprobleme von einer COVID-19 Erkrankung herrührten. Zum Zeitpunkt des Interviews war Karla Schlösser zweifach geimpft.

Karla Schlösser bekam im Februar 2020 plötzlich starken Husten, den sie hauptsächlich mit Hustenbonbons lindern konnte. Zudem erlebte sie ein Kältegefühl von innen, was sich die Speise- und Luftröhre herunterzog. Später kam noch ein Schmerz im Brustkorb hinzu, den sie mit einem Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol behandelte. Als sie ihre Symptome bei der Notfallnummer beschrieb, wurde ihr gesagt, dass es sich nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anhörte. Da sie aber kein Fieber oder Durchfall hatte, was im Februar/März 2020 noch als eindeutige Symptome einer COVID-19 Erkrankung galten, wurde sie nicht getestet. Ein Test, der einige Wochen später gemacht wurde, war negativ. Daher hatte sie auch keinen Kontakt zum Gesundheitsamt und musste auch nicht in Isolation, befand sich zu dieser Zeit aber bereits im Homeoffice. Der Husten hielt einige Wochen an und wurde dann langsam besser.

Da Karla Schlösser das Joggen schwerer fiel, ihre Laufzeiten (Geschwindigkeit) immer schlechter wurden und sie auch schlechter Luft bekam, wandte sie sich an eine Lungenfachärztin. Karla Schlösser beschrieb im Interview, wie schwierig es war, eine Ursache für ihre Luftprobleme zu finden und wie oft sie deswegen bei ihrer Lungenfachärztin vorstellig geworden war. Es belastete sie sehr, nicht zu wissen, was zu diesen Atemproblemen führte. Karla Schlösser ließ mehrere Untersuchungen durchführen, wie z.B. ein CT und eine Bronchoskopie. Aufgrund eines CT Befundes bekam sie auch eine Antibiotikatherapie. Dennoch besserten sich ihre Symptome danach nicht und sie hatte nach wie vor Schwierigkeiten mit der Atmung. In der Zeitung entdeckte sie eine Selbsthilfegruppe zu (Long) COVID-19, die ihr beim Umgang mit ihren Symptomen sehr half.

Zum Zeitpunkt des Interviews im Oktober 2021, etwa ein halbes Jahr nach dem Auftreten der ersten Symptome, hatte Karla Schlösser noch Probleme beim Atmen. Karla Schlösser erzählte auch, dass ihre Lungenfachärztin den Verdacht auf Long-COVID bei ihr äußerte. Im Mai 2022 teilte Karla Schlösser noch nachträglich mit, dass bei ihr mehrere Lungenembolien diagnostiziert wurden. Sie war froh, endlich eine Ursache für ihre Atemprobleme zu kennen.

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