Marion Kiefer beschrieb, wie ihr COVID-19 im privaten Umfeld immer näherkam und dies betroffener machte als die Zahlen in den Medien.

Wir wissen nicht wie und ich glaube auch nicht, dass wir daran jetzt irgendwie beteiligt waren, aber es ist uns gelungen, dass wir sehr gut durch das erste Jahr Pandemie gekommen sind, sodass wir auch nie so eine direkte Bedrohung bei der Arbeit hatten. Ich hatte in der Zeit auch in meinem Umfeld, also in meinem Freundeskreis, keine Fälle im ersten Jahr und dann praktisch nach einem Jahr ging es los, da hatte ich die ersten Fälle in der Familie, mit denen ich aber keinen Kontakt hatte. Aber man hatte dann so nach einem Jahr, also ich persönlich das Empfinden, es kommt näher. Es waren dann auch die ersten Fälle, die bei Kollegen aufgetreten sind, aber alle Fälle bis April, Mai letzten Jahres waren relativ milde Verläufe. Dann hatte ich im Freundeskreis einen Fall, wo tatsächlich der Mann von einer sehr guten Freundin von mir an Corona verstorben ist und das war schon noch mal was ganz Anderes, weil das hat einen plötzlich irgendwie selber betroffen. Vorher sieht man-, ich meine, man weiß auch, dass Leute daran sterben und man liest die Zahlen und ich habe auch wirklich viel gelesen und Nachrichten gehört und halte mich da eigentlich ganz viel auf dem Laufenden, aber es sind irgendwie Zahlen. Man muss traurigerweise sagen, aber man stumpft ab. Man liest diese Zahlen. Es ist eine Nummer für einen. Es hat bis letztes Jahr eigentlich keine Verbindung zu einem gehabt. Und letztes Jahr, wie gesagt, ist der Mann einer Freundin von mir verstorben und da war es irgendwie plötzlich dann da bei einem in der eigenen Lebenswelt irgendwie. Bei uns bei der Arbeit, würde ich sagen, ich bin trotzdem, auch trotz der Erfahrung, dass da wirklich jemand Bekanntes verstorben ist, relativ entspannt.