Stephan Bergmann war es wichtig, dass es mehr Anlaufstellen für psychologische Unterstützung geben sollte und dass Selbsthilfegruppen von Experten begleitet werden sollte, z.B. Psychologen und Fachärzte.

Ich habe einzig und allein das, was mir noch wichtig ist, ist, dass man ... bei diesen langen Geschichten Betreuung bräuchte, die es im Moment ja nicht gibt, weil keine Psychologen ausreichend da sind... Dass man aber auch da Mittel und Wege finden muss, dass man da irgendwie andere Sachen, Anlaufstellen haben muss. Vielleicht nur eine Gruppentherapie anzubieten, mit einer Einzelsitzung, vielleicht auch, wenn dann psychologischer Bedarf ist. Den haben sehr viele. Dass man nicht die Selbsthilfegruppen als Selbsthilfegruppe allein lassen darf, sondern dort auch vielleicht langsam mal überlegen muss, vielleicht zu sagen, "Okay vom Gesundheitswesen her eine professionelle Begleitung mit reinzugeben." Und sei es nur ein Facharzt, der vielleicht dabeisitzt in den Selbsthilfegruppen. Es sind zwar Selbsthilfegruppen, weil da sehr viele Betroffene sich untereinander austauschen, aber es ist auch immer Gesprächsbedarf mal da, wo es auch persönlich ist, wo man dann auch das Gefühl hat, "Ich brauche mal jemand anderen, der mir zuhört." Also auf fachlicher Ebene. Weil man diskutiert oft, oder man redet auch über seine Probleme. Dass natürlich Depression dazu kommt, dass bei einem langen Verlauf, scheint nicht selten zu sein. Wenn man sich dann umhört, ist es auch so, dass das wahrscheinlich auch fehlt. Also ich finde, dass es -dass man aus so Selbsthilfegruppen unterstützen müsste. Es gibt einfach noch zu wenig davon. Aber es muss einfach auch eine Begleitung da rein. Ich kenne das ... von einer Demenz-Selbsthilfegruppe, die von der [Wohlfahrtsverband] angeboten wurde. Da saß eine Psychologin mit dabei und die hatte das auch ein bisschen psychologisch betreut, weil bei Demenz nun mal auch, ja, für die Angehörigen eine Reise beginnt, die schmerzhaft ist. Das ist auch für Angehörige sehr wichtig, dass man da mitgenommen wird. Und ich finde, dass man diese Angebote fördern muss. Nicht nur Hilfe zur Selbsthilfe, sondern aber auch begleitet dabei. Und dazu sollte in dem Gesundheitssystem immer noch Ressourcen sein, dass man eine Selbsthilfegruppe auch zumindest, wie so eine Art Gruppentherapie vielleicht noch mit einer psychologischen oder ärztlichen Unterstützung noch begleiten kann.