Die Erfahrungen von Jennifer Pohl

Portrait Jennifer Pohl ist zum Zeitpunkt des Interviews im August 2023 30 Jahre alt und arbeitet Vollzeit in der ambulanten Pflege und lebt zusammen mit ihrem Partner. 2021 erhielt sie nach einer Lapraskopie die Diagnose Endometriose im kleinen Becken, sowie Verdacht auf Adenomyose.

Die Schmerzen während der Periode begannen bei Jennifer Pohl im Alter von 16 Jahren. Auch die Blutungsstärke nahm ab diesem Alter zu. Es steigerte sich über die Jahre und wurde mit Einnahme der Pille noch schlimmer. Trotz Absetzen der Pille blieben die Schmerzen auch zwischen den Perioden, woraufhin 2021 eine Lapraskopie durchgeführt und die Endometriose Herde entfernt wurden. Trotz der Entfernung der Herde war sie nach dem Eingriff nicht schmerzfrei und stellte zusätzlich Schmerzen im unteren Rücken fest. Die Diagnose verschaffte ihr dennoch Erleichterung, da sie lange Zeit an sich zweifelte und dachte, sie würde sich die Schmerzen nur einbilden. Nach der Diagnose Endometriose und Verdacht auf Adenomyose wurde ihr zu einer erneuten hormonellen Verhütung geraten. Aus Angst vor Nebenwirkungen lehnte Jennifer Pohl dies jedoch zunächst ab und begann mit Sport und einer Ernährungsumstellung.

Da die Schmerzen sich jedoch steigerten und zu akuten Schwindel- und Schwächeanfällen führten, ließ sie einen Ultraschall machen, welcher das Fortschreiten der Adenomyose aufzeigte. Ihre Ärztin riet ihr erneut zu einer Hormonspirale. Jennifer Pohl hat nun einen Termin für das Einsetzen der Spirale, da sie nicht mehr weiterweiß und Schmerztabletten keine Wirkung zeigen. Auch das verständnisvolle Verhältnis zu ihrer neuen Ärztin gab ihr Vertrauen in die hormonelle Therapie.

Ihr Partner bekam die Steigerung der Schmerzen und die Ursachensuche über die Jahre hinweg mit. Es war schwer für das Paar immer wieder damit umgehen zu müssen, das Ärzte nichts feststellen konnten und Jennifer Pohl jedoch weiter unter Schmerzen litt. Jennifer Pohl nimmt ihren Partner als große Unterstützung wahr und ist froh jemanden an ihrer Seite zu haben, der sie während der Schmerzattacken mit Wärmflaschen und Tee versorgt. Auch Krafttraining, Yoga und warme Bäder helfen ihr die Schmerzen zu lindern. Auch eine Ernährungsumstellung und der Verzicht auf Gluten, Laktose und Histamin helfen ihr die Schmerzen besser in den Griff zu bekommen.

Jennifer Pohl sieht sich als sehr pflichtbewusst und meldet sich ungerne krank. Sie nimmt lieber noch eine Schmerztablette und versorgt ihre Patient*innen als sich krank zu melden. Die anhaltenden Schmerzen und der berufliche Stress veranlassten sie jedoch dazu, über eine Reduzierung auf Teilzeit nachzudenken, da sie einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Stress und der Intensität der Schmerzen erkannte.