Kerstin Meck erzählt von der richtigen Entscheidung den Arbeitsplatz zu wechseln.

Und ich habe dann wieder angefangen zu arbeiten und habe die Wiedereingliederung nach zwei Tagen abgebrochen, weil man mir am ersten Tag, an dem ich zwei Stunden vor Ort war, schon Aktenordner auf den Tisch geknallt hat mit: "Das muss diese Woche fertig." Es war also keinem klar, dass sie einfach froh sein können, wenn ich komme und wenn ich einen Kaffee koche für alle und einfach nur da bin, dass das meine Wiedereingliederung sein kann, wenn ich das so will. Also ich habe in einer Wiedereingliederung ja keine Pflichten zu erfüllen, sondern es ist mein Versuch, inwieweit ich mit der Arbeit wieder klarkomme. Und in der Zeit bekomme ich weiter Kranken- oder Übergangsgeld und nicht mein volles Gehalt. Mein Arbeitgeber zahlt keinen Cent in der Zeit für mich und hat auch keine Leistung zu erwarten. Es gab dann noch Probleme im Resturlaub und so bin ich dann einfach in den Resturlaub gegangen. Den wollten sie mir auch streichen, außer wenn ich ihn quasi sofort nehme. Dann habe ich ihn sofort genommen und habe während dieses Urlaubs mir eine neue Arbeitsstelle gesucht. Nach meinem Urlaub habe ich da gekündigt. Es stand noch mehr Resturlaub im Raum, der wurde mir verweigert, den zu nehmen, worauf ich dann wieder krankgeschrieben war, weil absehbar war, dass hier keine Zusammenarbeit mehr möglich war. Ich habe dann letztes Jahr am 1. Juni mit meinem neuen Arbeitsplatz angefangen. Die Aufgabe macht nicht ganz so viel Spaß wie die, die ich vorher hatte, aber dafür habe ich ein unwahrscheinlich tolles, nettes Team um mich. Die Aufgabe ist fordernder als das, was ich vorher hatte. Und es belastet mich sehr, dass es in dem Bereich, in dem ich arbeite, nicht so vorangeht, wie es nötig wäre. Ich bin im Klimaschutz und es müsste eigentlich viel mehr passieren, damit wir die Lage noch in den Griff bekommen. Und das belastet mich psychisch auch, dass da nichts passiert. Das ist vielleicht keine gute Kombination, eine Krankheit zu haben, die einen psychisch schon sehr belastet, und noch einen Arbeitsplatz, wo diese Herausforderung dazukommt. Aber ich halte mich an meine vielen netten Kolleginnen und Kollegen. Und dann habe ich gearbeitet, es ging halbwegs gut. Die Schmerzen waren so ein bisschen wieder da nach diesem Theater mit dem Arbeitgeber. Das ist immer erschreckend, wie solche Belastungen auf diese Krankheit auswirken, und erschreckend finde ich auch, dass es einem psychisch vielleicht besser gehen kann, aber dass die Verschlechterung der Schmerzen nie wieder zurückgeht von selber. Also so erlebe ich es, dass immer, wenn es schlechter geworden ist, ich sonst was bewegen muss, damit es mir wieder besser geht.