Die Erfahrungen von Laurenz Lange

Portrait Laurenz Lange war zum Zeitpunkt des Interviews im Oktober 2021 35 Jahre alt. Während der Erkrankung wohnte er mit sechs Anderen in einer Wohngemeinschaft in einem Haus in einer Metropole. Beim Bergsteigen bemerkte Laurenz Lange im März 2020 erste Symptome wie Gliederschmerzen und Erschöpfung. Zunächst wurde er nicht getestet, da er weder aus einem Risikogebiet kam, noch Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte. Als seine Mitbewohnerin positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet wurde, konnte er sich testen lassen und erhielt ein paar Tage später sein positives Testergebnis. Laurenz Lange erlebte zehn Tage Symptome wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Erschöpfung, die er mit Schmerzmitteln behandelte und die alle nach zehn Tagen abklangen. Für etwa einen Monat bemerkte er danach noch beim Sport schnellere Erschöpfung und schlechtere Kondition. Zum Zeitpunkt des Interviews war er zweifach mit einem Corona-Impfstoff geimpft.

Im März 2020 bemerkte Laurenz Lange beim Bergsteigen erste Symptome wie Gliederschmerzen und Erschöpfung. Zuhause kontaktierte er den Bereitschaftsdienst telefonisch unter der 116117 und erklärte seine Symptome. Dort erfuhr er, dass zu diesem Zeitpunkt (März 2020) kein Grund für einen Test vorliegen würde, da er weder aus einem damaligen Risikogebiet käme, noch Kontakt mit einer positiv getesteten Person gehabt hätte. Dies änderte sich erst, als seine Mitbewohnerin positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Laurenz Lange beschrieb sein Testerlebnis als abenteuerlich, da er auf dem Gehweg vor der Praxis der Ärztin getestet wurde und die Testenden im März 2020 bis auf einen Mundschutz kaum Schutzausrüstung trugen. Da es sich bei der Arztpraxis um eine Privatpraxis handelte, musste die Behandlung später per Rechnung bezahlt werden. Seine Krankenkasse weigerte sich, die Kosten zu erstatten, da er sich freiwillig für den Test in der Praxis entschieden hat.

Das positive Testergebnis wurde Laurenz Lange zunächst telefonisch von der Arztpraxis mitgeteilt; später erhielt er das Laborergebnis noch per Post. Er empfand das Testergebnis als eine Art Bestätigung für seine Symptome und es beängstigte ihn auch nicht. Die Arztpraxis informierte auch das Gesundheitsamt. Das Gesundheitsamt bestätigte die häusliche Isolation, die ihm bereits die Arztpraxis mitgeteilt hatte. Laurenz Lange isolierte sich daraufhin mit seinen sechs Mitbewohner*innen, die bis auf zwei Ausnahmen auch alle positiv auf das Coronavirus SARS- CoV-2 getestet worden waren, in ihrem Haus.

Laurenz Lange berichtete, dass seine Symptome Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und hohes Fieber waren. Um schlafen zu können, nahm er etwa zehn Tage Schmerzmittel. Nach den zehn Tagen ging es ihm wieder besser und er fühlte sich wieder fit.

Während der Isolation versuchten sich Laurenz Lange und seine Mitbewohner*innen in der Wohngemeinschaft räumlich zu trennen. Sie wollten vermeiden, dass sich die beiden negativ getesteten Menschen ansteckten, was ihnen auch glückte. Ein getrenntes Alltagsleben in einer Wohngemeinschaft zu haben war für ihn eine seltsame Erfahrung. Die positiv Getesteten aßen zu der Zeit auf ihren Zimmern, während die negativ Getesteten immer für sie mit kochten. Im Haus trugen Laurenz Lange und seine Mitbewohner*innen immer Maske. Da zu dem Zeitpunkt, im März 2020, auch nur wenig über die Übertragungswege bekannt war, waren sie etwas verunsichert. Sie desinfizierten alle Oberflächen, nachdem sie Räume benutzt haben. Eine der negativ getesteten Mitbewohnerinnen war zu dem Zeitpunkt schwanger. Laurenz Lange sowie seine Mitbewohner*innen waren dadurch nochmal stärker verunsichert, da man zu dem Zeitpunkt nicht wusste, was eine mögliche Infektion für die Schwangerschaft bedeuten würde. Freund*innen und Familie kauften in dieser Zeit für ihn und seine Mitbewohner*innen ein und stellten die Einkäufe vor die Haustür. Da sie gemeinsam isoliert waren, fühlte sich Laurenz Lange nicht allein oder richtig isoliert. Auch hatten sie einen Garten, den sie in dieser Zeit viel nutzen. Zu Beginn der Isolation verbrachte Laurenz Lange viel Zeit in seinem Zimmer, da er sich sehr erschöpft fühlte, dort schlief er viel oder schaute fern. Als es ihm besser ging, nahm er die Mahlzeiten mit den Mitbewohner*innen ein, die ebenfalls positiv getestet wurden, oder arbeitete im Garten.

Nach der zweiwöchigen Isolation fühlte sich Laurenz Lange wieder fit. Beim Sport bemerkte er zunächst schnellere Erschöpfung und dass er schneller außer Atem war als vorher. Nach einem Monat war dies überstanden und Laurenz Lange hatte zum Zeitpunkt des Interviews keine Symptome mehr.

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