Viele unserer Interviewpartnerinnen und -partner berichteten, dass sie aufgrund ihrer AD(H)S sowohl von den Lehrerinnen und Lehrern, aber auch von den Mitschülerinnen und Mitschüler gemobbt wurden.
Ein Klassenkamerad von Alexia Schmid, der ebenfalls AD(H)S hat, wird von den Mitschülern stark gemobbt.
Leopold Ruff erlebt immer wieder, dass die Bezeichnung „AD(H)S-Kind“ in der Schule als Beleidigung benutzt wird.
Sobald ein Schüler sich auffällig benimmt, wird er gleich als ein „AD(H)S-Kind“ abgestempelt, so Theresa Geißler.
Niko Heßler fühlt sich unfair behandelt, weil die Lehrkräfte verstärkt auf sein Verhalten achten würden.
Laura Heppner fühlte sich von einer Grundschullehrerin ungerecht behandelt, die ihr mangelnde Zeit für ihr Kind zum Vorwurf machte.
Ingo Wick fand es unangebracht, als eine Lehrerin sein Kind vor der ganzen Klasse bloßstellte, indem sie die ADHS des Kindes thematisierte.
Leopold Ruff erhielt kein Verständnis von seiner Lehrerin und fühlte sich sogar diskriminiert.
Melody Zander vertritt die Meinung, dass das deutsche Schulsystem den Kindern mit AD(H)S keine Unterstützung bietet, sondern sie sogar teilweise bestraft.
Sarah Herzbergs Kind wurde aufgrund seiner Schwächen so sehr gemobbt, dass er die Schule wechseln musste.
Die Mitschülerinnen und Mitschüler hielten Marko Ruth früher für eigenartig. Inzwischen weiß er, dass dies mit seiner ADHS zusammenhing.
Sowohl die Eltern von Kindern mit AD(H)S als auch die Betroffenen selbst berichteten immer wieder über Diskriminierungen – insbesondere im Zusammenhang mit der Gabe bzw. der Einnahme von Medikamenten.
Laura Heppners Sohn vergleicht AD(H)S-Medikamente mit Drogen.
Sarah Burkhardt hat das Gefühl nicht offen über die Medikamente ihrer Kinder sprechen zu können, nur im Geheimen.
Die Angst vor der sozialen Isolation hat Kirill Schultheis dazu bewegt, die Medikamente abzusetzen.
Von vielen Lehrkräften erfährt Evelyn Zeh Verständnis, im Gegensatz zu einigen Verwandten. Insbesondere das Thema der Medikamente ist sehr umstritten.
Eltern wird häufig Faulheit in der Erziehung unterstellt, wenn sie ihrem Kind bei AD(H)S Medikamente geben, so Sarah Burkhardt.
Nicht alle Befragten haben nur schlechte Erfahrungen in ihrem sozialen Umfeld gemacht. Auch wenn manchmal erst Schlimmeres vermutet wurde, kam es dann jedoch ganz anders.
Für die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner von Sydney Epp war es überhaupt keine große Sache, dass sie ADS hat.
Die Freunde von Nils Wildner hätten gar nicht seine ADHS bemerkt, wenn er es ihnen nicht erzählt hätte.
Die Freunde und Bekannten von Oscar Ruth haben in der Regel sehr verständnisvoll reagiert, wenn er ihnen von seiner ADHS erzählt hat.
Philipp Gold findet, dass ein lockerer, manchmal lustiger Umgang mit ADHS im Freundeskreis allen hilft.