Die Erfahrungen von Marina Mahn

Portrait Marina Mahn ist zum Zeitpunkt des Interviews im September 2011 48 Jahre alt. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn und arbeitet in Teilzeit. Frau Mahn hat schon seit ca. 20 Jahren starke Beschwerden. Im Jahre 2004 wurde die Diagnose Colitis ulcerosa gestellt. Frau Mahn hat einer Veröffentlichung ihres Interviews in der Videoversion zugestimmt.

Marina Mahn war 28 Jahre alt, als Divertikeln im Dickdarm entdeckt und erfolgreich behandelt wurden. Im Jahr 2004 bemerkte sie Blut im Stuhl. Nach einer Darmspiegelung stand die Diagnose Colitis ulcerosa fest. Frau Mahn wurde mit Einläufen, Mesalazin und später mit Cortison behandelt. Nur mit dem letzteren Medikament kam auch der Behandlungserfolg. In den Jahren davor litt Frau Mahn unter anhaltenden Durchfällen, Gewichtsschwankungen und Blutverlust. In dieser Zeit besuchte sie außerdem zweimal eine Reha-Einrichtung. Die Medikamente brachten einige Jahre „Ruhe“. Doch im Herbst 2010 trat erneut ein Schub auf. Seitdem nimmt Frau Mahn Mesalazin-Tabletten und -zäpfchen, die sehr gut gegen die Beschwerden helfen.

In den Zeiten hoher Krankheitsaktivität verbrachte Frau Mahn sehr viel Zeit zu Hause, weil das Weggehen sich oft schwierig gestaltete. So musste sie immer darauf achten, dass eine öffentliche Toilette in der Nähe war. Mittlerweile ist die Suche etwas leichter geworden, weil sie einen universellen Schlüssel für Behindertentoiletten beantragt hat. Frau Mahn erhält viel Unterstützung von Seiten der DCCV (Deutsche Morbus Crohn/ Colitis ulcerosa Vereinigung) in Form von Informationen. Ganz wichtig sei es, einen guten Arzt zu haben. In ihrem sozialen Umfeld geht sie sehr offen mit ihrer Erkrankung um und hat gute Erfahrungen damit gemacht. Sie informiert sich hin und wieder über der neusten Entwicklung in Sachen Colitis ulcerosa im Internet.

Frau Mahn hat auch schon mal über die Entfernung des Dickdarmes nachgedacht; dies sieht sie jedoch als „letzte Möglichkeit“. Die Erkrankung empfindet die sie als keine sehr große Belastung. Während der Reha hat sie viele Menschen gesehen, denen es viel schlechter ging als ihr. Daher ist sie der Meinung, dass sie eigentlich „zufrieden sein“ kann. 

Das Interview wurde am 29.09.2011 geführt.

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