Die Erfahrungen von Eva Helwig

Portrait Eva Helwig ist 35 Jahre alt und arbeitet Vollzeit in einem Büro. Mit Beginn der Periode im Alter von 13 Jahren begannen starke Schmerzen. 2022 hörte sie das erste Mal von Endometriose und bekam ihre Diagnose 2023 nach einer Laparoskopie.

Als sie mit 13 Jahren das erste Mal ihre Periode unter starken Schmerzen bekam, dachte sie es sei normal. Mit 15 Jahren begann sie die Pille bis zum 21. Lebensjahr zu nehmen. In dieser Zeit war sie schmerzfrei. Als sie die Pille absetzte, kamen die Schmerzen wieder und sie ließ sich 2013 eine Hormonspirale einsetzen. Die Hormonspirale ermöglichte ihr schmerzfreie Jahre und ein Ausbleiben der Periode. 2018 wurde die Hormonspirale entfernt, die Periode pendelte sich wieder regelmäßig ein und die Schmerzen kamen wieder. Ihrer Gynäkologin gegenüber sprach sie ihre Beschwerden mehrfach an. Ihr wurde zur erneuten Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln geraten. Eva Helwig wollte hormonfrei leben und vermutete, dass derart starke Schmerzen nicht normal seien, wie die Frauenärztin dennoch behauptete. Eva Helwig half sich mit Schmerztabletten und Wärmflaschen durch den Zyklus. Durch Zufall hörte sie 2022 von Endometriose und sprach ihre neue Gynäkologin darauf an. Sie erhielt eine Überweisung an ein Endometriosezentrum und wurde über die Krankheit und einer Laparoskopie aufgeklärt. Im März 2023 wurde sie dann operiert und erhielt die Diagnose Endometriose. Die Gebärmutter ist bisher noch nicht befallen; die Endometrioseherde wurden am Blasendach, dem Gebärmutterband (zwischen Gebärmutterhals und Kreuzbein) und in den Logen der Eierstöcke festgestellt.

Zusätzlich zu regelmäßigen gynäkologischen Untersuchungen ist sie nun auch bei einem Spezialisten in Behandlung. Schmerzen, wie im unteren Rücken, hat sie zudem seit der OP fast täglich, aufgrund der Hormontherapie bleibt die Periode und die damit verbundenen Unterleibschmerzen allerdings komplett aus. Eine deutliche Verbesserung spürt sie durch osteopathische Behandlungen und spezielle Beckenbodenübungen in der Physiotherapie. Bei dem Endometriose Spezialisten fühlt sie sich gut aufgehoben und beraten. In Absprache mit ihrem Arzt sieht sie vorerst von einer weiteren OP noch ab um das Schmerzbild erst noch weiter zu beobachten. Gleichzeitig soll mit der Einnahme der Pille die Bildung von neuen Herden verhindert und die Rückbildung vorhandener Herde erreicht werden soll.

Die hormonelle Therapie erleichtert Eva Helwig das Leben ungemein. Die anfänglichen Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Hautirritationen, Müdigkeit und Gewichtszunahme haben sich mittlerweile gelegt. Sie entschied sich für die durchgehende Einnahme der Verhütungspille, um sich einen eventuellen Kinderwunsch offen halten zu können. Sie hat Angst, dass eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivitäten nicht ausreichen, um zum einen die starken Schmerzen in den Griff zu bekommen und zum anderen die vermehrte Bildung von Gebärmutterschleimhaut zu verhindern.

In Absprache mit ihrem Arzt sieht sie von weiteren Eingriffen und Operationen ab, in der Hoffnung der Bildung von weiteren Endometriose-Herden durch die Einnahme der Pille und der physiotherapeutischen Behandlung entgegenzuwirken.

Seit der Diagnose beschäftigt sich Eva Helwig intensiv mit dem Thema. Mit Hilfe von Informationsmaterial und dem Internet hat sie ihre Ernährung seit der Diagnose umgestellt. Social Media ist ihr dabei die größte Stütze. Sie sagt ohne Social Media wüsste sie bis heute nicht, was sie machen soll. In ihrem Familien- und Freundeskreis erfährt sie viel Verständnis und Unterstützung.

Eva Helwig hofft eines Tages ohne die hormonelle Therapie und schmerzfrei leben zu können.