Die Erfahrungen von Karl Metz

Portrait Zum Zeitpunkt des Interviews im Mai 2022 war Karl Metz 57 Jahre alt und wohnte zusammen mit seinen beiden Kindern und seiner Ehefrau in einer Doppelhaushälfte. Karl Metz war vor der Erkrankung zweifach mit einem Corona-Impfstoff geimpft. Ein Kind von Bekannten, mit dem er und seine Familie Zeit verbracht hatten, war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ein paar Tage später war er dann selbst positiv. Er hatte Fieber, die Nasennebenhöhlen waren zu und er fühlte sich sehr erschöpft. Später bekam er noch Kribbel- sowie Taubheitsgefühle im Bein und den Armen, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Brainfog, Übelkeit und Konzentrationsprobleme.

Ein paar Tage nach einem Urlaubstreffen im Oktober 2021 erhielt die Familie von Karl Metz einen Anruf von Bekannten, dass ihre Tochter positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Daraufhin testete sich auch die Familie per Antigen-Selbsttest zuhause. Zunächst fiel nur der Test seiner Tochter positiv aus. Am nächsten Tag ließ Karl Metz sich bei seinem Hausarzt mittels PCR-Abstrich testen und erhielt sein positives Testergebnis einen Tag später via Anruf. Daraufhin meldete er sich beim Gesundheitsamt. Er, seine Tochter und sein Sohn mussten sich zuhause isolieren. Da seine Ehefrau bereits zweifach mit einem Corona-Impfstoff geimpft war und negativ getestet worden war, konnte sie die Familie in dieser Zeit mit Lebensmitteln versorgen. In ihrem Haus separierten sich Karl Metz und seine Tochter auf einer Etage des Hauses und trugen FFP2 Masken im Haus. Die meiste Zeit lag Karl Metz während der Erkrankung im Bett, ruhte sich aus und schlief. Als sein Fieber auf über 40 Grad anstieg, suchte er eine Klinik auf und wurde in der Notfallambulanz komplett durchgecheckt. Er bekam eine Infusion mit dem Wirkstoff Paracetamol gegen das Fieber und wurde wieder nach Hause geschickt. Das Fieber war nach etwa zwei bis drei Tagen abgeklungen. Gegen Ende der 14-tägigen Isolation war sein Corona-Test noch positiv, sodass seine Isolation noch einmal um ein paar Tage verlängert wurde.

Ende November bekam Karl Metz noch Taubheits- und Kribbelgefühle in den Beinen und Füßen. Er suchte seinen Hausarzt auf, der ihn daraufhin mit einem Verdacht auf ein Guillain-Barré-Syndrom ins Krankenhaus überwiesen hatte, da er dies vor vier Jahren schon einmal gehabt hatte. Karl Metz berichtete, dass dort eine schwerwiegende Fatigue festgestellt wurde und das Krankenhaus eine Reha-Maßnahme einleitete.  Gegen Mitte Dezember 2021 begann er eine neurologischen Reha. In der Reha verstärkten sich seine Symptome und er war enttäuscht, dass es dort kein Long-COVID-Programm gab. Aus der Reha wurde er als arbeitsunfähig entlassen. Im Anschluss an diese Reha beantragte Karl Metz eine Long-/Post-COVID-Reha. Bevor er diese beginnen konnte, machte er Rehasport, Ergo- und Physiotherapie. Karl Metz nahm auch Kontakt zu einer Long-COVID-Selbsthilfegruppe in seiner Nähe auf, deren Leitung ihn sehr unterstützte und ihn sowie seine Symptome ernst nahm. Karl Metz suchte viele Spezialist*innen auf, keine*r konnte ihm allerdings weiterhelfen, auch eine osteopathische Behandlung zeigte bei ihm keine Erfolge.

Mitte März begann Karl Metz eine Reha in einer Klinik, die eine Post-COVID-Reha anbot. Insgesamt befand er sich sieben Wochen in dieser Reha-Maßnahme. Er fühlte sich dort sehr wohl, da er sehr viel Verständnis erfuhr und sich ernstgenommen fühlte. Karl Metz lernte dort, mehr auf seinen Körper zu hören und eigene Grenzen zu akzeptieren. Er wurde als nicht arbeitsfähig entlassen.

Zum Zeitpunkt des Interviews im Mai 2022 war Karl Metz erst vor kurzem aus der Reha als arbeitsunfähig entlassen worden. Er fühlte sich wieder mehr erschöpft, hatte Verdauungsbeschwerden, schwere Arme, starke Kopfschmerzen, Brainfog, Konzentrationsschwierigkeiten und Übelkeit.

Eine Akupunkturbehandlung und der Besuch einer Heilpraktikerin, die ihm helfen sollte, die anhaltende Erschöpfung zu lindern, standen noch aus. Ergo- und Physiotherapie wollte er auch wieder beginnen. Eine große Hilfe war für ihn der Austausch in der Selbsthilfegruppe und die Unterstützung seiner Familie. Darüber hinaus setzte er sich stark dafür ein, politische Entscheidungsträger auf Long-COVID und deren Auswirkungen aufmerksam zu machen und darüber aufzuklären.

Alle Interviewausschnitte von Karl Metz

Die Symptome von Karl Metz wurden während seiner neurologischen Reha schlimmer, daher beantragte er im Anschluss sofort eine Rehamaßnahme in einer Klinik, die sich auf Langzeitfolgen von COVID-19 spezialisiert hatte.

Karl Metz beschrieb, dass er viel Verständnis für seine Erkrankung in der Rehaklinik bekam, welche Anwendungen er genutzt hatte und welche ihm halfen.

Karl Metz beschrieb seinen patientenortientierten Ansatz zur Verbesserung des Rehakonzeptes für Long Covid.

Karl Metz lernte sich beim Sport nicht zu übernehmen und seine Grenzen zu akzeptieren, dabei haben ihm vor allem auch Gruppengespräche geholfen.

Karl Metz erhielt einen Anruf von einer Bekannten, deren Tochter positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Daraufhin machte die gesamte Familie Antigen-Selbsttests.

Karl Metz wurde im Oktober 2021 wegen seines hohen Fiebers im Krankenhaus ambulant behandelt.

Karl Metz hatte in der Reha eine schlechte Phase und war froh sich mit einer Bekannten aus der Selbsthilfegruppe, der es ähnlich ging, austauschen zu können.

Karl Metz sprach sich für den Antritt einer Reha aus und empfahl, auch mal etwas Neues auszuprobieren.

Karl Metz empfahl verschiedene Therapien auszuprobieren, um mit langanhaltenden Symptomen umzugehen.

Karl Metz empfahl, dass Angehörige den Betroffenen zuhören und die Erkrankung ernst nehmen.

Karl Metz wünschte sich auch nach der Akuterkrankung eine weitere Betreuung durch das Gesundheitsamt.

Karl Metz fiel es schwer, seinen Kindern zu vermitteln, dass er nicht mehr so konnte wie vorher.

Karl Metz erklärte, wie sich seine Erschöpfung anfühlte und wie sich Taubheits- sowie Kribbelgefühle von den Füßen bis in den Bauch ausbreitete.

Der Hausarzt von Karl Metz sagte ihm, dass er Geduld haben sollte.