Die Erfahrungen von Karin Moll
Karin Moll ist zum Zeitpunkt des Interviews im August 2023 58 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne. Die Infektion mit einem Krankenhauskeim nach einer Operation an einem Halstumor löste starke Gesichtsschmerzen, Rheuma und eine Trigeminusneuralgie aus. Seitdem ist sie nicht mehr arbeitsfähig und erhält Erwerbsminderungsrente. Besonders ihre Familie ist eine große Unterstützung beim Umgang mit dem Leben mit Schmerzen.
Als Karin Moll 48 Jahre alt war, wurde sie in zwei Kliniken aufgrund eines Halstumors behandelt und operiert. Währenddessen infizierte sie sich mit einem Krankenhauskeim, welcher starke Gesichtsschmerzen sowie Rheuma auslöste und es entwickelte sich eine Osteomyelitis (bakterielle Knocheninfektion). Diese wiederum Die Osteomyelitis wiederum verursachte Entzündungen und eine Destruktion der Kiefer- und Schädelknochen sowie Augen, was dann eine Trigeminusneuralgie zur Folge hatte.
Diese Erkrankungen führten dazu, dass sie nicht mehr arbeitsfähig war. Karin Moll fühlte sich daher wert- und nutzlos. Ihr ehrenamtliches Engagement in der Selbsthilfevertretung der Stadt und der Leitung einer eigenen Selbsthilfegruppe gab Karin Moll wieder die Möglichkeit etwas zu arbeiten, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und sie fühlte sich wieder wertgeschätzt. Dadurch hat sie das Gefühl, ihre Krankheit besser in Schach zu halten.
Karin Moll kennt sich mittlerweile gut mit Behörden, Kostenträgern und Antragsstellungen aus. In welcher Klinik sie sich mit dem Krankenhauskeim infiziert hatte, konnte damals nicht genau nachgewiesen werden, weshalb sie vor Gericht kein Recht oder Schadensersatz erhielt. Ihr fiel es schwer, diese Ungerechtigkeit und die chronischen Schmerzen zu akzeptieren. Ihre Psychologin half ihr damals dabei dies und ihre Schmerzen anzunehmen
Der dreimonatige Aufenthalt in einer psychosomatischen Schmerzklinik, sowie eine multimodale Schmerztherapie halfen ihr mit den Schmerzen umzugehen und Hilfsmittel für sich zu finden. Das Malen und das künstlerische Gestalten von Specksteinen lenkt sie von den Schmerzen ab. Ihr Mann, ihre Familie und die Tätigkeit in der Selbsthilfegruppegeben ihr zudem enormen Halt. Karin Moll nutzt das Zusammenspiel von regelmäßiger Gymnastik, Physiotherapie, Ergotherapie, Lymphdrainagen, Akkupunktur und Osteopathie, um ihre Schmerzen zu lindern..
Karin Moll hilft eine Kombination aus Morphium und CBD Tropfen. Durch die Einnahme von CBD konnte sie ohne starke Nebenwirkungen ihre Morphium Dosis halbieren. Ihrer Schmerztherapeutin ist sie dankbar für die Kombination von Schul- und Alternativmedizin. Das Gelegentliche Spritzen von Botox hilft ebenfalls um die Zuckungen im Gesicht unter Kontrolle zu bringen. In akuten Schmerzattacken spritzt sie sich zusätzlich ein Opioid um über den Schmerzberg zu kommen.
Für Karin Moll war der Aufenthalt in der Klinik sehr hilfreich um neue Hilfsmittel kennenzulernen.
Karin Moll berichtet, wie sie sich anfangs für die Rente schämte.
Karin Moll erzählt von dem Hürdenlauf medizinisches Cannabis zu bekommen.
Karin Moll hatte sich eine Selbsthilfegruppe zunächst anders vorgestellt.
Karin Moll ist erschrocken, wie weit der Schmerz sie getrieben hat.
Karin Moll ist sich dem Suchtpotenzial von Morphium deutlich bewusst.
Karin Moll nimmt sich eine Freundin als Vorbild.
Karin Molls Mann ist mit ihr durch dick und dünn gegangen.
Karin Moll beschreibt, wie sie lernte ihre chronischen Schmerzen zu akzeptieren.
Karin Moll lernte in der Therapie den Zusammenhang zwischen Schmerz und Psyche kennen.
Karin Moll weiß, dass auch Cannabis kein Wunderheilmittel ist.
Karin Moll setzt auf die Kombination von homöopathischen Mitteln und anderen Medikamenten.